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linux:dateisystemverwaltung:tune2fs

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linux:dateisystemverwaltung:tune2fs [2025/03/02 14:41] Branislav Zeljaklinux:dateisystemverwaltung:tune2fs [Unbekanntes Datum] (aktuell) – gelöscht - Externe Bearbeitung (Unbekanntes Datum) 127.0.0.1
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-====== tune2fs – Attribute eines ext2/ext3/ext4-Dateisystems anpassen ====== 
-(2025) 
- 
-`tune2fs` ist ein Kommandozeilenwerkzeug zur Änderung der Parameter eines ext2-, ext3- oder ext4-Dateisystems. Es erlaubt das Anpassen von Journaling-Optionen, reservierten Blöcken und weiteren Dateisystemeigenschaften, ohne das Dateisystem neu formatieren zu müssen. 
- 
-===== Syntax ===== 
- 
-^ Befehl ^ Beschreibung ^ 
-| //tune2fs [Optionen] <Gerät>// | Ändert die Eigenschaften des angegebenen Dateisystems. | 
- 
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- 
-===== Wichtige Optionen ===== 
- 
-^ Option ^ Beschreibung ^ 
-| `-l`            | Zeigt die aktuellen Einstellungen des Dateisystems an. | 
-| `-m <Prozent> | Setzt den Anteil reservierter Blöcke für Root (Standard: 5%). | 
-| `-L <Label>   | Ändert das Label des Dateisystems. | 
-| `-O <Feature> | Aktiviert oder deaktiviert bestimmte Dateisystem-Features. | 
-| `-c <Anzahl>  | Setzt die maximale Anzahl von Einhängungen, bevor `fsck` erzwungen wird. | 
-| `-i <Zeit>    | Legt fest, in welchen Abständen `fsck` automatisch durchgeführt wird. | 
-| `-e <Verhalten>`| Bestimmt das Verhalten des Dateisystems bei einem Fehler (z.B. `continue`, `remount-ro`, `panic`). | 
-| `-r <Blöcke>  | Legt die Anzahl der für Root reservierten Blöcke explizit fest. | 
- 
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- 
-===== Anzeige der Dateisystemparameter ===== 
-Um die aktuellen Parameter eines ext4-Dateisystems anzuzeigen, verwende: 
- 
-<code> 
-sudo tune2fs -l /dev/sda1 
-</code> 
- 
-Dies gibt eine Liste aller Dateisystemoptionen und -einstellungen aus. 
- 
------ 
- 
-===== Ändern des Dateisystem-Labels ===== 
-Um das Label eines Dateisystems zu ändern, nutze: 
- 
-<code> 
-sudo tune2fs -L "NeuesLabel" /dev/sda1 
-</code> 
- 
-Nach dem Ändern kann das neue Label mit `lsblk -f` überprüft werden. 
- 
------ 
- 
-===== Reservierten Speicherplatz ändern ===== 
-Standardmäßig reserviert ext4 5% des Speicherplatzes für den Root-Benutzer. Dies kann auf 2% reduziert werden: 
- 
-<code> 
-sudo tune2fs -m 2 /dev/sda1 
-</code> 
- 
-Alternativ kann die Anzahl der reservierten Blöcke direkt festgelegt werden: 
- 
-<code> 
-sudo tune2fs -r 10000 /dev/sda1 
-</code> 
- 
------ 
- 
-===== Automatische Dateisystemprüfung steuern ===== 
-Die Anzahl der Einhängungen, nach denen eine Überprüfung (`fsck`) erzwungen wird, kann geändert werden: 
- 
-<code> 
-sudo tune2fs -c 30 /dev/sda1 
-</code> 
- 
-Dies erzwingt `fsck` nach 30 Einhängungen. Zum Deaktivieren: 
- 
-<code> 
-sudo tune2fs -c 0 /dev/sda1 
-</code> 
- 
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- 
-===== Maximale Zeit zwischen `fsck`-Prüfungen setzen ===== 
-Um sicherzustellen, dass ein Dateisystem regelmäßig überprüft wird, kann eine maximale Zeitspanne festgelegt werden: 
- 
-<code> 
-sudo tune2fs -i 30d /dev/sda1 
-</code> 
- 
-Dies erzwingt `fsck` alle 30 Tage. 
- 
------ 
- 
-===== Verhalten bei Fehlern festlegen ===== 
-Falls ein ext4-Dateisystem Fehler feststellt, kann das Verhalten mit `tune2fs` geändert werden: 
- 
-<code> 
-sudo tune2fs -e remount-ro /dev/sda1 
-</code> 
- 
-Mögliche Werte für `-e`: 
-  * `continue` – Fehler ignorieren und fortfahren. 
-  * `remount-ro` – Dateisystem auf nur-lesbar setzen. 
-  * `panic` – Systemabsturz auslösen. 
- 
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-===== Hinweise ===== 
-  * Änderungen mit `tune2fs` werden sofort übernommen und erfordern kein erneutes Formatieren. 
-  * Einige Optionen, wie das Aktivieren neuer Features, können ein nicht eingehängtes Dateisystem erfordern. 
-  * Eine fehlerhafte Konfiguration kann zu Datenverlust führen. Stelle sicher, dass du ein Backup hast, bevor du Änderungen vornimmst. 
- 
-===== Weitere Informationen ===== 
-Für detaillierte Informationen kannst du die Man-Page aufrufen: 
-<code> 
-man tune2fs 
-</code>