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linux:dateisystemverwaltung:tune2fs

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tune2fs – Attribute eines ext2/ext3/ext4-Dateisystems anpassen

(2025)

`tune2fs` ist ein Kommandozeilenwerkzeug zur Änderung der Parameter eines ext2-, ext3- oder ext4-Dateisystems. Es erlaubt das Anpassen von Journaling-Optionen, reservierten Blöcken und weiteren Dateisystemeigenschaften, ohne das Dateisystem neu formatieren zu müssen.

Syntax

Befehl Beschreibung
tune2fs [Optionen] <Gerät> Ändert die Eigenschaften des angegebenen Dateisystems.

Wichtige Optionen

Option Beschreibung
`-l` Zeigt die aktuellen Einstellungen des Dateisystems an.
`-m <Prozent>` Setzt den Anteil reservierter Blöcke für Root (Standard: 5%).
`-L <Label>` Ändert das Label des Dateisystems.
`-O <Feature>` Aktiviert oder deaktiviert bestimmte Dateisystem-Features.
`-c <Anzahl>` Setzt die maximale Anzahl von Einhängungen, bevor `fsck` erzwungen wird.
`-i <Zeit>` Legt fest, in welchen Abständen `fsck` automatisch durchgeführt wird.
`-e <Verhalten>` Bestimmt das Verhalten des Dateisystems bei einem Fehler (z.B. `continue`, `remount-ro`, `panic`).
`-r <Blöcke>` Legt die Anzahl der für Root reservierten Blöcke explizit fest.

Anzeige der Dateisystemparameter

Um die aktuellen Parameter eines ext4-Dateisystems anzuzeigen, verwende:

sudo tune2fs -l /dev/sda1

Dies gibt eine Liste aller Dateisystemoptionen und -einstellungen aus.


Ändern des Dateisystem-Labels

Um das Label eines Dateisystems zu ändern, nutze:

sudo tune2fs -L "NeuesLabel" /dev/sda1

Nach dem Ändern kann das neue Label mit `lsblk -f` überprüft werden.


Reservierten Speicherplatz ändern

Standardmäßig reserviert ext4 5% des Speicherplatzes für den Root-Benutzer. Dies kann auf 2% reduziert werden:

sudo tune2fs -m 2 /dev/sda1

Alternativ kann die Anzahl der reservierten Blöcke direkt festgelegt werden:

sudo tune2fs -r 10000 /dev/sda1

Automatische Dateisystemprüfung steuern

Die Anzahl der Einhängungen, nach denen eine Überprüfung (`fsck`) erzwungen wird, kann geändert werden:

sudo tune2fs -c 30 /dev/sda1

Dies erzwingt `fsck` nach 30 Einhängungen. Zum Deaktivieren:

sudo tune2fs -c 0 /dev/sda1

Maximale Zeit zwischen `fsck`-Prüfungen setzen

Um sicherzustellen, dass ein Dateisystem regelmäßig überprüft wird, kann eine maximale Zeitspanne festgelegt werden:

sudo tune2fs -i 30d /dev/sda1

Dies erzwingt `fsck` alle 30 Tage.


Verhalten bei Fehlern festlegen

Falls ein ext4-Dateisystem Fehler feststellt, kann das Verhalten mit `tune2fs` geändert werden:

sudo tune2fs -e remount-ro /dev/sda1

Mögliche Werte für `-e`:

  • `continue` – Fehler ignorieren und fortfahren.
  • `remount-ro` – Dateisystem auf nur-lesbar setzen.
  • `panic` – Systemabsturz auslösen.

Hinweise

  • Änderungen mit `tune2fs` werden sofort übernommen und erfordern kein erneutes Formatieren.
  • Einige Optionen, wie das Aktivieren neuer Features, können ein nicht eingehängtes Dateisystem erfordern.
  • Eine fehlerhafte Konfiguration kann zu Datenverlust führen. Stelle sicher, dass du ein Backup hast, bevor du Änderungen vornimmst.

Weitere Informationen

Für detaillierte Informationen kannst du die Man-Page aufrufen:

man tune2fs
linux/dateisystemverwaltung/tune2fs.1740926475.txt.gz · Zuletzt geändert: 2025/03/02 14:41 von Branislav Zeljak